PostHeaderIcon Ärger beim VFB

Statt Krisenbewältigung fliegen beim VFB Stuttgart nun die Fetzen. „Ich bin sehr enttäuscht. Ein Schlag ins Gesicht. Ich werde meine Konsequenzen ziehen“, so Georg Niedermeier am Donnerstag nach dem enttäuschenden Spiel in der Europa League gegen Bukarest. Offene Kritik also am Trainer Bruno Labbadia.

Zuvor hatte Niedermeier zwar noch den 2:2-Ausgleich erzielt, doch schon beim Torjubel konnte man sehen, dass eine gehörige Portion Frust in seiner Aktion lag. „Ich habe meine Visitenkarte abgegeben. So wie ich es mir vorgenommen habe“, so der Torschütze.

Sauer kann er wohl sein, denn er verlor zuletzt seinen Stammplatz im Team, den er in der Rückrunde der vergangenen Saison noch sicher hatte. Indes ließ Sportdirektor Fredi Bobic die Kritik am Trainer nicht einfach unkommentiert stehen.„Irgendwann ist eine Grenze erreicht. Wir wollen mündige Spieler. Aber sie müssen aufpassen, wie weit sie gehen und sich nicht selbst überschätzen. Gejammere gibt‘s nicht, sowas wird nicht akzeptiert“, so der ehemalige Nationalstürmer.

Folglich muss Niedermeier sich wohl mit einer Geldstrafe abfinden und auch ein persönliches Gespräch fand mit Labbadia schon statt. In der Folge wollte sich der Trainer noch nicht zu einem möglichen Einsatz des Spielers gegen Werder Bremen äußern. Doch was muss passieren, dass ein Spieler, der eigentlich für seine guten Manieren bekannt ist, in solchem Maße die Beherrschung verliert? Ein Beispiel dafür ist, dass er nach dem Spiel wegen einer Dopingkontrolle 90 Minuten zu spät zu einem Interview erschien, wofür er sich prompt entschuldigte. „Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet.“

In dem Interview kam letztendlich klar durch, warum Niedermeier derweil so gefrustet ist: „Ich habe das Gespräch mit dem Trainer gesucht und ihm auch meine Meinung gesagt. In den ersten Tagen danach habe ich mich sehr schwer getan. Wer mich kennt, der weiß, dass mir das Ganze hier am Herzen liegt.“ Laut Labbadia soll er in der Vorbereitung nicht engagiert genug gewesen sein, soll sich seines Stammplatzes zu sicher gewesen sein.

Egal was vorgefallen ist, Niedermeier scheint sich gefangen zu haben und wird alles dafür geben, das Trikot der Schwaben wieder von Beginn an tragen zu dürfen: „Ich werde mich zurückkämpfen. Der einfache Weg ist für Schwache“, so der Abwehrspieler.

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