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Niko Kovac ist nicht als Einziger für die Krise beim FC Bayern München verantwortlich, aber nur er ist es, der das größte Problem ändern kann. Einen solch schwachen Saisonstart – wie aktuell – legte der deutsche Rekordmeister das letzte Mal vor acht Jahren und Trainer Louis van Gaal hin. Nur wenige Monate später war der Holländer Geschichte und musste seinen Posten räumen, weil Borussia Dortmund Meister wurde und Bayern abgeschlagen hinter der Schwarz-Gelben lag. Am Samstag könnte die Krise der Münchener noch zu nehmen, wenn sie gegen Dortmund und Trainer Lucien Favre unterliegen sollte – Bayern hätte dann schon sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus dem Ruhrgebiet. Sollte der BVB den bisher gezeigten Fußball erfolgreich durchziehen können, könnte es erstmals seit 2012 einen Meister geben, der nicht von der Isar kommt.
Spätestens dann sollte es noch unangenehmer für Kovac werden, der sich jetzt schon zunehmender Kritik ausgesetzt sieht. Im Sommer kam der Kroate mit vielen Vorschusslorbeeren nach München – mit einem DFB-Pokalsieg gegen eben jene Bayern in der Tasche. Der neue Cheftrainer ist angeschlagen, dass zeigt vor allem die fehlende Rückendeckung der Vereinsführung, dem passiven Widerstand aus der Kabine und der öffentlichen Demütigung von Thomas-Müller-Frau Lisa Müller.

Wie will Bayern spielen?

Das wohl größte Problem der Münchener ist die fehlende Spielphilosophie. Zu Beginn der Spiele wirken die Münchener noch voller Elan und zeigen in Ansätzen die erdrückende Überlegenheit der vergangenen Jahre, doch mit laufender Spielzeit wird das Spiel viel zu statisch. Über die Flügel kommt viel zu wenig, die Mitte wird von den Gegnern einfach zugemacht und bei gegnerischen Kontern ist der FCB noch anfälliger als in den letzten Jahren. Bisher konnte Kovac der Mannschaft seine Spielidee noch nicht wirklich vermitteln. Die Auftritte sind uninspiriert, behäbig ohne Konzept und Tempo.
Was für Kovac auf der Habenseite steht: Die Meisterschaft wird nicht in der Hinrunde entschieden und in der Champions League sollte man ohne größere Probleme das Achtelfinale erreichen. Aber dennoch wird die Unruhe nicht weniger, wenn die Ergebnisse ausbleiben und der Rückstand auf den größten Rivalen aus Dortmund weiter anwächst.

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