PostHeaderIcon Löw greift durch: In Zukunft ohne Boateng, Müller und Hummels

Paukenschlag in der deutschen Nationalmannschaft: Bundestrainer Joachim Löw besuchte am Faschingsdienstag die bayerische Hauptstadt und teilte seinen verdienten WM-Helden von 2014 mit, dass er in Zukunft ohne Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller plane. Im Schlepptau hatte Löw seinen Assistenten Marcus Sorg sowie den Direktor der Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff. Dieses Jahr geht es mit dem Länderspielkalender am 20. März los – ohne die drei Bayern-Profis. Den Anfang macht der Test gegen Serbien in Wolfsburg, während es vier Tage später in der EM-Qualifikation gegen die Niederlande geht. „Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist das Jahr 2019 ein Jahr des Neubeginns“, erklärte der Bundestrainer nach den persönlichen Gesprächen mit den drei Weltmeistern. Als Grund für die Ausbootung nannte Löw den Umbruch, den er letztes Jahr schon angefangen hatte. Damals war das berühmteste Opfer Sammy Khedira, der in den Plänen von Löw keine mehr spielt. Weiterhin sei es Löw ein großes Anliegen gewesen, dass die Spieler und Verantwortlichen vom FC Bayern München von den Überlegungen des Bundestrainers Bescheid wissen. Für Müller, Hummels und Boateng kam die Entscheidung mehr als überraschend. Boateng zeigte sich in den sozialen Netzwerken sehr emotional: „Ich bin sehr traurig über die Nachricht, weil es für mich persönlich das Größte war, mein Land zu repräsentieren.“ Dennoch respektiere Boateng die Entscheidung von Löw, möchte aber in Zukunft beweisen, dass er immer noch auf Weltklasse-Niveau performen kann.

Der schmale Grad

Für Löw wird es in nächster Zeit wichtig, ob seine Maßnahmen greifen oder eben nicht. Falls sich Löw mit seinen Entscheidungen verschätzen sollte, wird er wohl mit Konsequenzen rechnen müssen. Auch wenn Boateng und Hummels beim deutschen Rekordmeister nicht auf dem von ihnen bekannten Weltklasse-Niveau spielen, gehören sie noch immer zu den besten Verteidigern der Welt. Leistungstiefs sind nichts Außergewöhnliches. Vor allem Innenverteidiger können auch noch im hohen Alter hervorragend spielen. Zudem ist fraglich, ob die Alternativen im Abwehrzentrum wirklich besser als Boateng und Hummels sind: Matthias Ginter, Antonio Rüdiger oder auch Jonathan Tah haben noch nicht das Format eines Hummels oder Boatengs. Auch die Entscheidung gegen Müller kann kritisch gesehen werden: Immerhin zählte er bei den großen Turnieren – die WM 2018 ausgenommen – zu den Top Scorern des Teams und war ein Mann für die wichtigen Tore.

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